Grindr gay dating app zürich
Bern , Grindr, die Dating-App für Schwule, will jetzt intime Chats und sensible Informationen für die KI-Forschung verwenden. Aktivisten äussern Datenschutz-Bedenken. Jetzt wird die Künstliche Intelligenz KI fürs Online-Dating trainiert! Über 13 Millionen schwule und bisexuelle Männer suchen auf der Dating-App Grindr die grosse Liebe oder das nächste lustvolle Abenteuer.
In den Flirt-Chats geht es manchmal auch ganz schön heiss und schlüpfrig zu und her. Jetzt sollen diese intimen Nachrichten für die Forschung verwendet werden! Ja, richtig gelesen — und zwar alles für die KI. In einer Nachricht an seine Nutzer schreibt Grindr: «Wir bitten Sie um Ihre Einwilligung, bestimmte Arten Ihrer Daten zu verwenden, die Datenschutzgesetze als sensibel.
Um die Entwicklung von KI-Technologie zu unterstützen, welche der Grindr-Community ein personalisiertes Grindr-Erlebnis ermöglicht. Dafür sollen hochsensible Daten wie die ethnische Zugehörigkeit oder sexuelle Präferenzen, die in der App hinterlegt sind, verwendet werden.
Auch private Chat - Nachrichten will Grindr verwenden, um einen «individualisierten Chatbot» zu erstellen. Und auch vor dem genauen Standort macht die Schwulen-App keinen Halt. Nur gesundheitliche Daten zum HIV -Status oder zur Frage, ob man geimpft ist, bleiben Tabu.
Grindr gay dating app: dein guide für zürich
Ganz am Ende werden die Nutzer gefragt, ob sie ihre Einwilligung erteilen oder nicht. Auch bei einer Ablehnung könne die App weiterhin verwendet werden. Wie heikel ist das? Der Eidgenössische Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftrage hat auf eine Anfrage von Nau.
Bei einer Datenschutzverletzung könnte er nämlich intervenieren. Doch: Dafür gebe es bei Grindr derzeit keine Anzeichen, teilt seine Sprecherin Silvia Böhlen mit. Sie führt aus: «Mangels solcher Hinweise erscheint die Information seitens Grindr transparent. Und die beiden zur Auswahl stehenden Schaltflächen für die Einwilligung respektive Ablehnung werden im Anschluss an die Information gleichwertig dargestellt.
Grindr-Nutzer müssten sich bewusst sein, dass «besonders schützenswerte Personendaten» bearbeitet werden, mit denen sich möglicherweise ein Persönlichkeitsbild erstellen lässt. Das bedeutet «selbstverständlich einen schwerwiegenden Eingriff in ihre Privatsphäre. Aber: «Diese Einwilligung ist aber wie beschrieben freiwillig, ebenso wie die gänzliche Nutzung von Grindr.
Schärfer fällt die Antwort vom Europäischen Zentrum für digitale Rechte NOYB aus. Datenschutz-Aktivist Simon Feher-Lehrner sagt zu Nau. Und von Daten erneut zu profitieren, die zwar vorhanden sind, aber bisher zu einem völlig anderen Zweck verarbeitetet wurden.
Er warnt: «Je umfangreicher und sensibler die wiederverwerteten Daten sind, desto gefährlicher ist eine solche Nutzung. Dass Nutzerinnen und Nutzer um Erlaubnis gefragt werden, sei eine «Selbstverständlichkeit». Doch im Fall von Grindr geht ihm die Transparenz zu wenig weit: «Problematisch ist insbesondere, dass offengelassen wird, was genau die Entwicklung von KI-Technologien beinhaltet.
Und wofür diese Technologien zukünftig konkret eingesetzt werden sollen.